Abstimmung vom 13. Juni 2010

Kommentar

Die FDP nimm zur Kenntnis, dass der Fällmistunnel deutlich abgelehnt wurde. Der Stimmbürger hat aber den ersten Planungsschritt für den Zubringer Halten gutgeheissen, so dass diese Projekt nun an die Hand genommen werden kann.

Die FDP ist immer für eine gesamte Lösung im Bezirk Höfe eingstanden. Am meisten bedauern wir, dass die Zusammenarbeit mit Kanton und Bund - entscheidende Player in diesem System - nun einen grossen Rückschlag erfahren wird.

Gemäss Medienmitteilung der Gemeinde ist im August 2010 mit ersten Analysen und Resultaten zu rechen.

Marc Lutzmann

Präsident

Hier einige Leserbriefe welche im Vorfeld der Abstimmung verfasst wurden:

 

Leserbrief: Verantwortung übernehmen - Klarheit schaffen!

Die Freienbacher Stimmbürger können mit den beiden Investitionsbeiträgen an die Projektierung des Zubringers Wilenstrasse und das Vorprojekt Vollanschluss Halten zukunftsgerichtete Lösungen für die Höfner Verkehrsprobleme erarbeiten lassen. Diese Möglichkeiten mit einem Nein an der Urne zu „verbauen" ist kommenden Generationen gegenüber nicht fair. Verantwortung übernehmen, heisst denken und handeln und nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Wohlverstanden, mit den beiden betraglich verhältnismässig bescheidenen Investitionsbeiträgen wird noch kein Meter Strasse gebaut! Es geht ausschliesslich darum, planerische Sicherheit zu erlangen, was die Realisierung der Strassenprojekte denn auch tatsächlich für ein Investitionsvolumen auslösen wird. Die Stimmbürger können nach erfolgter Planung immer noch über die tatsächliche Realisierung abstimmen. Wie wichtig eine fundierte Planung für die Höfner Verkehrsprobleme ist, zeigen die letzten Planungsergebnisse der Umfahrung Pfäffikon. Ich ziehe nicht nur aus finanziellen Gründen eine Planungs- einer Bauleiche vor. Und Sie? Es mag sein, dass Wollerau durch die Anschlussverlegung in die Öltrotte mehr entlastet wird als die Gemeinde Freienbach. Ergötzen wir uns an den Problemen der Nachbarn oder sind wir bereit dem Nachbarn zu helfen, wenn es denn möglich ist? Mein Verständnis von Bürgertum richtet sich jedenfalls nicht am Eigennutz aus!

Das Bundesamt für Strassen hat vergangene Woche die Ingenieurarbeiten für den Bau des Vollanschlusses Halten offiziell ausgeschrieben. In der Ausschreibung wird ausdrücklich erwähnt, dass der Vollanschluss Halten Bestandteil der Verkehrsystems Höfe und der Abschluss des Vollanschlusses voraussichtlich im Jahr 2018 sei. Der Beweis, dass der Vollanschluss Halten nicht nur vage Hoffnung ist, sondern konkrete Realität werden kann, ist von den Bundesbehörden also erbracht. Lassen wir diese Chance nicht ungeprüft an uns vorbeigehen und sagen wir JA zu beiden Investitionsbeiträgen – nicht nur kommende Generationen werden dankbar dafür sein. Verantwortung übernehmen, heisst unsere gemeinsame Zukunft heute planen!

Christoph Räber, Kantonsrat FDP

8640 Hurden SZ

 

Leserbrief zum Artikel vom 20. Mai 2010 im Höfner Volksblatt und Züriseezeitung: Umfahrung macht einen Umweg

Es war nicht die erfreulichste Meldung: Der Kanton gab bekannt, dass neu aufgetretene Probleme bei der Umfahrung Verzögerungen und erhebliche Mehrkosten hervorrufen. Bei Grossprojekten ist mit gewissen nachträglichen Überraschungen zu rechnen. Es stört mich, dass uns versprochen wurde, man habe die Sache im Griff. Die Geologie sei schwierig, entspreche aber den Erwartungen, hiess es noch im letzten Herbst. In der Folge wurde von Einigen gar Einsicht in die Geologie gefordert. Klar, nun haben es natürlich alle schon immer gewusst: da wurde was vertuscht. Ich denke, dass der Kanton uns die nun bekannt gewordenen Resultate wohl kaum vorenthalten hat, sondern, dass diese Erkenntnisse wirklich neu sind.

Wie kommt es aber zu solchen Fehleinschätzungen? Es führt daher, dass  permanent via Medien Zwischenresultate von laufenden Untersuchungen verlangt, resp. in Frage gestellt werden. Wer ständig unter Druck gesetzt und zu Aussagen gedrängt wird, begeht Fehler. Und diese fördern logischerweise das Vertrauen nicht und sind schlecht für die Sache.

Im selben Stil wird bei den nächsten wichtigen Projekten (Fällmistunnel und Halten) in die Bresche gehauen. Wiederum wird der Druck bereits jetzt erhöht. Es ist die Rede von der Katze im Sack. Für solch grosse Projekte muss die Katze aus dem Sack geholt werden! Nur so können dem Bürger Projekte vorgelegt werden, die keine Überraschungen mehr mit sich bringen. Darum ist es wichtig, am 13. Juni 2x Ja zu stimmen!

Marc Lutzmann, Pfäffikon SZ

Präsident, FDP.Die Liberalen Freienbach

 

Leserbrief: Vollanschluss Halten nur eine halbe Lösung

In letzter Zeit mehren sich auch im oberen Teil von Pfäffikon die Stimmen, die sich nach einer guten Verkehrslösung sehnen. Einerseits müssen die Sicherheitsdefizite an der Schindellegistrasse aufgehoben werden, andererseits ist es Tatsache, dass die zukünftige Siedlungs- und Verkehrsentwicklung vor allem entlang der Schindellegistrasse stattfinden wird. Gerade in den letzten Jahren ist dies besonders sichtbar geworden. Ich begrüsse, dass der Bund nun Farbe bekennt und Ja zum Vollanschluss Halten gesagt hat. Die Krux an der Sache ist, dass der Vollanschluss alleine nur die halbe Wirkung bringt. Die direkte Anbindung von Freienbach und der Industrie Schwerzi wird Wilen erheblich entlasten. Vergessen geht, dass natürlich auch an der Schindellegistrasse eine Entlastung stattfinden wird. Schon alleine die Sicherheitsdefizite aufzuheben ist dringend nötig, genauso wichtig ist es aber auch, dass der Verkehr möglichst direkt zur Autobahn gelangt. Um eine gute und landschaftsverträgliche Lösung zu finden, stimme ich der Projektierung des Zubringers Halten–Schwerzi zu.

Gert van der Meer, Pfäffikon

 

Leserbrief: Der ÖV profitiert von Strasseninvestitionen

Als ehemaliger Kantonsschüler musste ich häufig an der Bushaltestelle in Pfäffikon warten, weil der Seedi-Bus aufgrund der Verstopfungen an der Churerstrasse verspätet oder gar nicht aufkreuzte. Auch die Anschlüsse auf die Züge lassen bei Stosszeiten zu wünschen übrig.

Die momentane Diskussion in der Gemeinde Freienbach lässt den Schluss zu, dass die geplanten Investitionen in den Strassenbau nur den Autofahrern zugute kommen und ein noch grösseres Verkehrsaufkommen in der Gemeinde verursachen. Die schwächeren Teilnehmer haben durch die Verkehrszunahme noch mehr zu leiden, sei es bei der Strassenquerung, bei der Sicherheit oder durch zu schmale Trottoirs. Verursacht wird der Verkehr aber nicht durch Strassen, sondern durch die Menschen, welche hier leben und arbeiten. Eine separate Busspur ist bei den Platzverhältnissen meist illusorisch. Daher ist die Lösung, den Autoverkehr direkt zu lenken (dazu gehört Zubringer Halten und der Fällmistunnel) und die übrigen Flächen mit kombiniertem Bus- und Quartierverkehr zu nutzen. Eine Lenkung erfolgt durch ein attraktives ÖV-Angebot und nicht durch Erhöhung des Leidensdrucks der Bevölkerung und Abnahme der Lebensqualität. Dadurch werden auch die gewünschten Flächen für die Velofahrer und Fussgänger frei. Insgesamt entsteht nur so ein hoher qualitativer öffentlicher Raum für alle. Ich stimme zweimal Ja, denn alle profitieren, wenn unsere Dorfzentren nicht mehr verstopft sind.

David Huber, ÖV-Kommissionsmitglied der FDP

 

Leserbrief: Scherbenhaufen

Die Gemeinden in den Höfen sind längst von der Metropolitanregion Zürich erfasst worden und profitieren nicht nur wirtschaftich von der heutigen Situation zu deren Erfolg natürlich. auch die Politik des Kanton Schwyz sehr viel beigetragen hat. Die urbane Realität darf nicht verdrängt werden und wir müssen die Augen öffnen.

Durch die Zunahme der Bevölkerung und des Verkehrs in den letzten 30 Jahren sind die Strassen in den Höfen den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Seit über 15 Jahren sucht man nach geeigneten Lösungen und kämpfte bei Bund und Kanton um die Aufmerksamkeit unserer Verkehrsprobleme. Anfangs vergebens. Erst als die drei Höfner Gemeinden das Heft an die Hand genommen haben, konnten sie durch ihr pro aktives Handeln Bund und Kanton von den Projekten überzeugen. Nun sind wir endlich soweit und können uns auf die Unterstützung von Bund und Kanton verlassen. Nutzen wir also die Gunst der Stunde und stimmen den Projektierungskrediten Zubringer Fällmistunnel und Halten zu.

Schliesslich stehen wichtige Ziele auf dem Spiel wie den Verkehrsfluss zu verbessern und die Sicherheit auf der Autobahn zu gewährleisten, die Erreichbarkeit der Dörfer sicher zu stellen, die Dorfzentren zu entlasten und die Fahrplanstabilität des öffentlichen Verkehrs zu garantieren.

Bei einem Ja an der Urne wird es so oder so noch Jahre gehen bis erste Resultate ersichtlich werden. Ein Nein wage ich mir nicht auszumalen. Mögliche Verkehrslösungen werden um mehr als 15 Jahre zurückgeworfen und mit einem allfälligen Neubeginn riskieren wir, dass Bund und Kanton, schneller als uns lieb ist, nicht mehr an Bord sein werden.

Diesen Scherbenhaufen dürfen dann die Gemeinden aufwischen.

Willi Kälin, Pfäffikon

 

Leserbrief: Endlich nachhaltige Verkehrsentlastung

Am 13. Juni stimmen wir u.a. über den Zubringer Vollanschluss Halten und über den Zubringer Wilenstrasse (Fällmistunnel) ab. Es ist nun Zeit endlich die Bestvariante für beide Verkehrsoptimierungen zu erarbeiten. Von der Katze im Sack ist keine Rede! Mit den Projekten Vollanschluss Halten und Fällmistunnel wird das Verkehrsproblem in der Region Höfe nachhaltig gelöst.

Die EinwohnerInnen von Wilen und Umgebung erhalten mit dem Fällmistunnel einen schnelleren und sicheren Zugang zur Autobahn A3. Und dies erst noch zu sehr günstigen Kosten. Der grösste Teil, rund 97%, bezahlen Bund, Kanton und die Gemeinde Wollerau. Der Bund hat aus Sicherheitsgründen auf der Autobahn, ein so grosses Interesse, indem er 33.5 Mio. Franken an den Bau des Fällmistunnels beiträgt.

Wenn die Verkehrsoptimierung realisiert ist, wird der Verkehr auf der Wilenstrasse bis zu 50% abnehmen. Ein Lastwagenfahrverbot ist dann möglich. Die Gemeinde ist gewillt, auch ihren Beitrag dazu zu leisten und hat mit einer Arbeitsgruppe von Wilen bereits Verkehrsberuhigungsprojekte erarbeitet, welche mehr Sicherheit für die Fussgänger und Velofahrer bringen.

Nur mit beiden Projekten kann der Verkehr in der Region Höfe endlich entlastet werden. Ein ausspielen der beiden Projekte gegeneinander schadet dem Ganzen und schlussendlich allen VerkehrsteilnehmerInnen.

Stimmen Sie deshalb am 13. Juni 2 x Ja zur Projektierung Vollanschluss Halten und Zubringer Wilen (Fällmistunnel).

Irene Thalmann-Kühni, Wilen

Kantonsrätin FDP

 

Nochmals 20 Jahre warten?

Das ist die einzig wirklich wichtige Frage bei der Abstimmung vom 13. Juni. Im Gegensatz zu einer verbreiteten aber falschen Meinung ist nämlich nicht jede Alternative zu den Massnahmen der «Verkehrsoptimierung Höfe» realisierbar.

Anders ausgedrückt: Es ist zwar jede Alternative denkbar, aber bei weitem nicht jede umsetzbar…

…ausser man wartet so lange, bis der Bund die übernächste Sanierung der A3 in den Höfen in Angriff nimmt! Die nächste Instandstellung der A3 ist bereits angelaufen: Das ASTRA hat die Anpassung der Ausfahrten Wollerau und Pfäffikon sowie den Bau des Vollanschlusses Halten beschlossen. Falls die eine, die andere oder beide Vorlagen am 13. Juni vom Souverän abgelehnt werden, wird der Bund seine Sanierungspläne natürlich nicht aufgeben. Nein – er wird sie nach eigenen, gesetzlich vorgeschriebenen Massstäben durchführen.

Bei einem «Nein» zum Planungskredit (es geht hier nicht um einen Ausführungskredit!) für den Fällmistunnel gibt es keinen effizienten und zeitgemässen Anschluss Wollerau. An dessen Stelle wird in Wollerau an einer «Flickwerk-A3-Ausfahrt» gebastelt, welcher bei hohem Verkehrsaufkommen ständig die Schliessung droht – aus Sicherheitsgründen. Und im Dorf wachsen die Autoschlangen, die auf die Autobahn gelangen wollen, munter weiter. Die Konsequenzen dieses Wollerauer Kollapses für Wilen sind klar: Die Wilenstrasse erleidet eine akute Thrombose!

Falls zusätzlich auch der Planungskredit für den Zubringer Halten abgelehnt wird, dann gute Nacht: Der bestehende Zubringer Schindellegistrasse bleibt zulasten aller Anwohner in Betrieb. Und der Bund baut dann zwar den Vollanschluss, doch die Lastwagen aus der Schwerzi können die Autobahn nur durch die Dorfkerne hindurch erreichen.

«Nein» sagen am 13. Juni bedeutet, die Chance auf eine eine optimale Koordination zwischen Bund, Kanton und Gemeinden auf Sankt Nimmerlein zu verschieben – also auf die übernächste Sanierung der A3 in den Höfen zu warten, weil die nächste ja bereits angelaufen ist.

Diese übernächste Sanierung beginnt in 20 oder gar 30 Jahren. Bis dann feiern die Verkehrsprobleme in den Höfen ein glänzendes Jubiläum: Sie werden 50 Jahre alt!

Christoph Walker, Bäch