Digitaler Stammtisch der FDP

Die FDP Freienbach organisierte am 11. März einen digitalen Stammtisch zur aktuellen Lage in Bezug auf die Corona-Krise aus medizinscher und wirtschaftlicher Sicht. Vize-Präsident Andreas Gattiker sowie Gemeinderatskandidat Christoph Räber gaben Einblicke in den Spitalbetrieb und in die teils schwierige Lage der KMU’s.

Auslastungsplanung Kantonsspital OW

Es wäre eigentlich Wahlkampf, in Freienbach buhlen nicht weniger als vier Kandidaten um den freigewordenen Gemeinderatssitz. Die FDP griff daher das aktuelle Thema auf und bat seinen Vize-Präsident Andreas Gattiker, Spitaldirektors und CEO im Kantonsspital Obwalden einen kurzen Erfahrungsbericht zur aktuellen Lage aus seiner Sicht zu geben. Anschliessend gab Gemeinderatskandidat Christoph Räber Einsicht in die Lage der KMU’s. Er betreut als Treuhänder nebst der Schuldenberatungsstelle auch lokale KMU’s. Der Austausch fand mit einer Videokonferenz statt. Es zeigte sich, dass alle Teilnehmer bereits rege Erfahrung mit den einschlägigen Plattformen gesammelt haben.

Äussert milder Verlauf in der Innerschweiz

Andreas Gattiker schilderte, dass sein Spital ab dem 16. März keine dringlichen Behandlungen mehr durchführen durfte. Es wurde alles für allfällige Corona-Patienten eingerichtet, die üblichen Behandlungen fielen weg. Rückblickend auf die letzte sieben Wochen war seine Belegschaft auf einmal mit Kurzarbeit konfrontiert. Von den 78 im Kanton Obwalden positiv getesteten Personen, wurde sechs für eine Behandlung eingeliefert. Eindrücklich die Grafik, für welche geplant wurde, gegenüber den effektiv eingetreten Fällen. Christoph Räber kann sich dagegen über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Die Krise führte bei der Schuldenberatungsstelle dazu, dass insbesondere von Kurzarbeit Betroffene die Schuldensanierung aussetzen, bzw. mit den Gläubigern neue Wege gefunden werden müssen, da zurzeit die ohnehin schon knappen finanziellen Mittel für die vereinbarten Schuldentilgungen nicht ausreichen. Bei den KMU’s wurde beobachtet, dass die Massnahmen des Bundes mit den kurzfristigen Krediten rege genutzt wurden. Teilweise sogar so überstürzt, dass einige Unternehmen die Kredite bereits wieder zurückgezahlt haben, weil der Verwendungszweck zum Glück nicht eintraf. Trotzdem machen ihm die realen Verluste Sorgen, welche sich zurzeit einstellen und irgendwie gedeckt werden müssen. Die Situation werde länger andauern und uns noch länger beschäftigen, da auch bei einer Normalisierung sich die Erholung nur schleppend entwickeln werde. Sollen Arbeitsplätze langfristig gerettet und Konkurse verhindert werden, wird es in einigen Brachen, bei welchen der Aufschwung noch länger dauert, wohl notwendig sein, Kredite abzuschreiben und unter allen Beteiligten eine gute Lösung zu finden. Womit sich der Kreis wieder geschlossen hat und Räber bei seinem Kerngeschäft, der Schuldenberatung den Stammtisch schliessen konnte.

FDP.Die Liberalen Freienbach