Besuch Schindelfabrik

Die Höfner FDP-Mitglieder konnten beim alten Handwerk, der Herstellung von Holzschindeln, welches im Betrieb von Arno Müller weitgehend mechanisiert ausgeführt wird, Einblick nehmen.

Die FDP-Mitglieder der Höfner FDP konnten den Betrieb der Schindelfabrik Peter Müller AG in Pfäffikon besichtigen. Nach den einführenden Worten von Ortspräsident Marc Lutzmann zum Thema Nationalratswahlkampf startete der Rundgang. Der Betrieb wird in der fünften Generation von Arno Müller geführt. Die vor dem Gebäude lagernden grossen Holzstämme sind über hundertjährig und stammen meist aus Bergtälern, da sie dort langsamer wachsen und damit eine bessere Holzqualität aufweisen. Seit Jahrzehnten bestehen Verbindungen zu Forstbetrieben, welche das Holz fällen. Es wird ausschliesslich einheimisches Holz, meist Fichten und Lärchen, verarbeitet. Die Schindeln finden dann auch grösstenteils ihre Verwendung wiederum an heimischen Fassaden und Dächern.

 

Arno Müller (rechts) erklärt Doris Kälin die Struktur am „Baumrugel“

 

Holzschindelfassaden wieder im Trend

Anschliessend führte der Rundgang durch den stark mechanisierten Betrieb. Vom Holzstamm bis zur Holzschindel sind über sechs Arbeitsschritte notwendig. Die Gäste waren erstaunt über die ratternden Maschinen, die teilweise durch Müllers Urgrossvater entwickelt wurden und heute noch betriebsbereit sind. Mit den Jahren hat Arno Müller weitere Produktionsschritte mechanisiert. Selbst für handgespaltene Schindeln gibt es inzwischen eine Mechanisierung. Da keine fertigen Maschinen gekauft werden können, müssen diese zusammen mit Maschinenbauern und Softwareprogrammierern entwickelt werden. Dabei hilft Müller seine Ausbildung als Maschinentechniker. Maschinenteile hat er kurzerhand auch schon selber entwickelt und zusammengebaut. Bis zur Fabrikation sind dann aber nochmals einige Hürden zu nehmen. Für die Verarbeitung des Naturprodukts braucht es nebst handwerklichem Geschick auch viel Fachwissen über das Holz. Um das Holz in der richtigen Richtung und Grösse zu zerkleinern, sind sekundenschnelle Entscheidungen notwendig. Am Ende der Produktion entstehen die rund 5 mm dünnen Schindeln. Mit seinen vier Angestellten bildet Arno Müller einer der grössten Betriebe der Schindelfabrikation in der Schweiz und ist führend in der Mechanisierung. Dadurch ist das Produkt trotz viel verbleibender Handarbeit marktfähig und kann auch preislich mit der Konkurrenz aus Eternit mithalten. «Holz sorgt nicht nur für ein behagliches Wohnklima, sondern hält bei richtiger Anwendung auch mehrere hundert Jahre» erläutert Müller. Holzschindelfassaden sind mittlerweile zwar eher ein Nischenprodukt. Eingesetzt in der modernen Architektur und durch den nachhaltigen Trend in der Bauwirtschaft erleben sie aber wieder eine Renaissance. Es wird wieder vermehr auf Holz gesetzt.

Beim abschliessenden Apéro wurden die letzten Fragen beantwortet, und es fand ein reger Austausch mit den Nationalratskandidaten Dominik Zehnder und Doris Kälin statt. Ein äusserst interessanter Firmenbesuch, der alle Teilnehmenden faszinierte und in den Bann zog!

 

FDP Freienbach